Wege zur Digitalisierung des Hilfsmittel-Versorgungsprozesses

12.10.2020
Veranstaltungen
In einem digitalen Workshop brachten die gematik und der Bundesverband Gesundheits-IT am 02. Oktober 50 Praktikerinnen und Praktiker aus der Hilfsmittelversorgung zusammen, um Möglichkeiten für eine erfolgreiche Digitalisierung zu diskutieren.

Von Kompressionsstrümpfen über Orthesen bis hin zu Hörgeräten – Hilfsmittel spielen bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten oftmals eine entscheidende Rolle. Der Prozess von der Verordnung über die Genehmigung bis hin zur Leistungsdokumentation und Abrechnung ist jedoch – verschiedenen Anstrengungen zum Trotz – noch immer in großen Teilen papierbasiert. Aus diesem Anlass luden die gematik und der bvitg Anfang Oktober Leistungserbringer, Kostenträger sowie Patientenvertreterinnen und -vertreter zu einem ganztägigen Workshop.

Nach einleitenden Impulsvorträgen informierte die gematik bei der Veranstaltung über den geplanten Prozess und aktuellen Stand der Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI). Thema waren dabei sowohl der TI-Zugang über Heilberufe- und Institutionenausweise als auch der Einsatz von Fachanwendungen. Anschließend gab der bvitg Einblicke in den aktuellen Prozess sowie Digitalisierungspotenziale in der Hilfsmittelversorgung aus Sicht der Gesundheits-IT-Branche.

Bei der darauffolgenden Diskussion war vor allem der Wunsch nach mehr Digitalisierung als nutzenstiftende Prozessunterstützung präsent. Bedauert wurde in diesem Zusammenhang vor allem die Tatsache, dass der Rollout des eRezepts die Hilfsmittel erst an dritter Stelle nach den Arzneimitteln und der Pflege vorsieht. Ebenfalls einig waren sich alle Beteiligten über die Forderung nach einer politischen Strategie, welche die Weichen für die Digitalisierungsanstrengungen stellen und diesen eine Richtung geben soll.

Obwohl der Workshop vorerst als einmalige Veranstaltung angelegt war, zeigten die rege Beteiligung und das Feedback klar, wie relevant das Thema und der Dialog darüber sind. Aus diesem Grund gibt es derzeit Überlegungen, die Veranstaltung zu wiederholen oder in einem anderen Format zu verstetigen.