Nichts Genaues weiß man nicht

13.06.2017
Interoperabilität

So ungefähr ist der derzeitige Informationsstand zum Interoperabilitätsregister, dem Verzeichnis für elektronische Standards im Gesundheitswesen (kurz: vesta), das die gematik auf der conhIT 2017 präsentiert hat. Der Name klingt vielversprechend, ist er doch mythologisch dem Altitalienischen entlehnt und bezeichnet hier eine Göttin, die keusche Hüterin des heiligen Feuers war.

Das Verzeichnis, das seinen Betrieb bereits zum 1. Juli 2017 aufnehmen soll, bedarf einer Geschäfts- und Verfahrensordnung, die in der Entwurfsfassung – noch nicht vom BMG genehmigt – unter Verschluss und höchster Geheimhaltungsstufe gehalten wird. So weit, so schlecht. Um nun keine Zeit zu verlieren – so die kühne Überlegung der Hüter des vesta – könne mit der Expertenbenennung ja schon begonnen werden. Ganz ohne Verfahrensordnung versteht sich. 60 Organisationen sind aufgerufen, Experten zu benennen. Aber für was denn überhaupt? Wir wissen nur, dass es um Standardisierung geht. Keine Aussagen zu Rechten und Pflichten. Ich meine, ein wenig mehr Transparenz und Einbeziehung derer, deren Expertise und Kompetenz abgefragt werden soll, würde dem ganzen Unterfangen guttun.

Bleibt zu hoffen, dass die gematik aus diesem holprigen Start lernt. Sonst weckt vesta eher Assoziationen an einen anderen Namensvetter – ein 1979 so getauftes Müllverbrennungsschiff.