Neuer Leitfaden: IHE-Metadaten

24.02.2017
Interoperabilität

Damit die unterschiedlichen IHE-XDS-Projekte in Deutschland in Zukunft auch überregional einfacher Dokumente austauschen können und um neuen Projekten einen schnelleren Einstieg zu ermöglichen, haben sich Anwender und Hersteller im Rahmen von IHE Deutschland e.V. unter Beteiligung von Vertretern des Bundesverbands Gesundheits-IT – bvitg e.V. zur Erarbeitung gemeinsamer Metadaten für Deutschland zusammengeschlossen. Ab sofort können nun die ersten offiziellen Versionen der Value Sets heruntergeladen werden.

„Der Bundesverband Gesundheits-IT begrüßt die Bereitstellung der Value Sets durch IHE Deutschland und möchte insbesondere die damit verbundene hervorragende ehrenamtliche Arbeit seitens der Hersteller und Anwender hervorheben, an der sich bvitg-Mitgliedsunternehmen federführend beteiligt haben. Durch die Value Sets ist nun ein einheitliches Vokabular gegeben, welches in vielen elektronischen Aktensystemen der Gesundheitsbranche genutzt werden kann“, so Ekkehard Mittelstaedt, Geschäftsführer des bvitg.

Die IHE-XDS-Profile definieren einen umfangreichen Satz an Metadaten (wie z.B. Fachrichtung, Einrichtungsart und Dokumententyp) zur Beschreibung medizinischer Dokumente. Dies ermöglicht eine bessere und einheitliche Anzeige, Auswertung und Archivierung dieser Daten im Rahmen einrichtungsinterner und -übergreifender Aktensysteme. Die internationale Spezifikation der Profile gibt jedoch keine konkreten Terminologien für die Metadaten vor, damit die häufig sehr landestypischen Konzepte (z.B. MVZ als Einrichtungsart) abgebildet werden können.

Moderne Grundlage für elektronischen Datenaustausch

Für die im bvitg organisierten Hersteller sind Interoperabilität und Standardisierung Schlüsselthemen für den digitalen Gesundheitsmarkt. Bereits heute finden sich deshalb IHE-konforme Komponenten in den Portfolios vieler Unternehmen, die sich darüber hinaus auf Verbandsebene in der AG Interoperabilität des ­bvitg sowie in Standardisierungsgremien von IHE Deutschland e.V., HL7 Deutschland e.V. und dem gemeinsamen Interoperabilitätsforum engagieren. Die Arbeitsgruppe „XDS Value Sets“ ist dabei Teil der „Cookbook“-Initiative von IHE Deutschland e.V., deren Ziel es ist, die Nutzung moderner IHE-Profile durch Lösungs-Rezepte zu vereinfachen, die die Anwendung der internationalen Spezifikationen im deutschen Kontext erläutern und konkretisieren.

Im Allgemeinen bilden IHE-Profile zum einrichtungsübergreifenden Austausch medizinischer Dokumente – ­allen voran das Profil XDS.b (Cross-Enterprise Document Exchange) – die Grundlage vieler eHealth-Projekte in ganz Deutschland. IHE-XDS-Profile wie XDS.b werden bereits erfolgreich in deutschen Kliniken eingesetzt, von der elektronischen Fallakte (EFA2.0) genutzt und sind Bestandteil der österreichischen ELGA. Die Profile der XDS-Familie stellen eine moderne Grundlage für den elektronischen Austausch medizinischer Dokumentationen im Gesundheitswesen auf Basis internationaler offener Standards dar.

Die ersten offiziellen Versionen der Value Sets können als PDF unter www.ihe-d.de/download/value-sets-fuer-xds-metadaten heruntergeladen werden. Die Value Sets stehen auch in einer maschinenauswertbaren Form unter http://art-decor.org/art-decor/decor-valuesets–ihede- zur Verfügung.