eGK-Projekt auf der Kippe?

19.09.2017

Mitten im sogenannten Sommerloch schlug „bombenartig“ die Nachricht ein, dass es Pläne gäbe, die elektronische Gesundheitskarte (eGK) nach der Bundestagswahl für gescheitert zu erklären. Dies wurde vom Bundesgesundheitsministerium sowie auch anderen Politikvertretern unmittelbar dementiert. Dennoch bleibt bei vielen ein unsicheres Gefühl, welches der bvitg als Vertreter der projektverantwortlichen Industriekonsortien mindern möchte.

„Mit dem Aufbau der Telematikinfrastruktur (TI) wurde die Industrie beauftragt, die nötige Technologie auf einem nie dagewesenen Sicherheitsniveau zu entwickeln, die weltweit einzigartig ist. Die eGK ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Wir sind überzeugt, dass eine zentrale Infrastruktur für die Kommunikation im Gesundheitswesen zwischen allen Beteiligten die Voraussetzung für die Digitalisierung des Gesundheitswesens bildet und fest verankert werden muss. Nach der erfolgreichen Erprobung gilt es deshalb nun, das Rollout auf den Weg zu bringen – mit dem Ziel, dass der Großteil der Arztpraxen 2018 an die TI angeschlossen sein wird“, so bvitg-Geschäftsführer Sebastian Zilch.

In diesem Kontext erachtet es der bvitg auch nicht als zielführend, sich von Diskussionen um Alternativen ablenken zu lassen, insbesondere, wenn die eGK nach wie vor vom Gesetzgeber den Rückhalt bekommt. Gemäß dem technologischen Fortschritt wird sich die TI ebenfalls weiterentwickeln. Wichtig ist, dass schnellstmöglich auch Patienten eine sichere Kommunikation im Gesundheitswesen ermöglicht wird.

„Statt die Infrastruktur zu kritisieren, muss jetzt der Fokus auf der Schaffung interoperabler Transportwege für Gesundheitsdaten liegen. Ebenfalls müssen die Barrieren der sicheren digitalen Kommunikation beseitigt werden, etwa durch Harmonisierung des Datenschutzes. Eine zentrale Rolle spielt dabei die persönliche elektronische Patientenakte (ePA). Die Umsetzung dieses Projekts darf nicht scheitern, denn wir sehen diese als den Kern für eine bessere Gesundheitsversorgung und mehr Patientensouveränität“, betont Sebastian Zilch.