Was bringt 2021 fürs digitale Gesundheitswesen?

22.02.2021
Zum Start des neuen Jahres gibt der bvitg einen Überblick über anstehende Meilensteine aus dem Digital-Health-Umfeld.
Digital für alle

Ob elektronische Patientenakte, E-Rezept oder die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung: 2021 stehen eine ganze Reihe von Projekten
an, welche die breite Bevölkerung betreffen werden. Auch die Liste der zugelassenen DiGA wird wohl weiter anwachsen. Neben den technischen Herausforderungen von Projekten einer solchen Größenordnung wird dabei auch immer das Thema Akzeptanz entscheidend sein: Sowohl Versicherte als auch Leistungserbringer:innen müssen aufgeklärt und mit Mehrwerten überzeugt werden.

Besser vernetzt dank SNOMED CT

Nach der Testphase im Jahr 2020 ist Deutschland seit dem 1. Januar mit dem BfArM als „National Release Center“ ganz offiziell Mitglied von
SNOMED International. Das Terminologie-System soll helfen, künftig elektronische Patientenakten für die Forschung nutzbar zu machen und medizinische Daten besser zu erfassen sowie auch international zu verarbeiten. Zu klären gibt es aber immer noch reichlich, etwa in Bezug auf die klinische Nutzung und den Prozess für die künftige Zusammenarbeit unter Einbeziehung aller relevanten Akteure.

Digitalgesetz in Arbeit: DVPMG

Kurz vor der Winterpause wurde der Entwurf für das vermutlich letzte große Gesetzesvorhaben des amtierenden Gesundheitsministers veröffentlicht. Darin enthalten sind Erleichterungen für die Telemedizin, der Ausbau der Telematikinfrastruktur sowie die Einführung von digitalen Pflegeanwendungen (DiPA)

Die politische Nachfolgefrage

Mit der Bundestagswahl im Herbst wird planmäßig auch die Amtszeit von Jens Spahn enden. Die Stelle als Bundesgesundheitsminister:in wird voraussichtlich neu besetzt werden. Auch wenn Spahn gerade bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens mit Tempo und Elan Beeindruckendes erreicht hat, wird es für seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger nicht an Herausforderungen mangeln. Noch immer gibt es viele Vorbehalte und der jahrzehntelange Rückstand ist noch längst nicht eingeholt. Es bleibt zu hoffen, dass eine neue Führung die sehr guten Grundlagen erkennt und darauf aufbaut – damit es für das deutsche Gesundheitswesen nicht bei einem kurzen digitalen Intermezzo bleibt.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der E-HEALTH-COM Ausgabe 01/2021.