Position des bvitg

Der bvitg sieht das deutsche Gesundheitssystem bei der Digitalisierung weiterhin am Aufholen und lange noch nicht am Ziel. Vor diesem Hintergrund muss die nächste Bundesregierung das Thema weiter im Fokus behalten. Die neuen digitalen Möglichkeiten – insbesondere ePA, eRezept, DiGA, DiPA – müssen Bestandteil der alltäglichen Versorgung werden. Gleichzeitig müssen digitale Ziele entwickelt werden und eine eHealth-Strategie den ambitionierten Wandel für ein zukunftssicheres Gesundheitssystem unterstützen.

Gesundheit digital gestalten: bvitg Kernpositionen

In einem Positionspapier nimmt der Bundesverband Gesundheits-IT Stellung zur Gesundheitspolitik 2022. Darin umreißt der Verband die aus seiner Sicht drei zentralen Kernfelder für eine erfolgreiche Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens und liefert anhand einer Liste 13 zentrale Punkte für die laufende Legislaturperiode.

Drei wesentlichen Themenfelder für den Erfolg der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Marktwirtschaftliche Prinzipien

Um den Gesundheitsstandort Deutschland zu stärken, muss sich die Gesundheitspolitik wieder auf marktwirtschaftlichen Prinzipien besinnen und Rahmenbedingungen schaffen, die Innovationen made in Germany nicht nur ermöglichen, sondern aktiv fördern.

Mehrwerte digitaler Technologien erschließen

Der Einsatz digitaler Technologien wie Cloud-Computing- oder KI-Lösungen muss flächendeckend möglich sein. Dafür muss insbesondere die Verfügbarkeit von digitalen Infrastrukturen gesteigert und ein Zugang zu qualitativ hochwertigen Daten gesichert werden.

Selbstbestimmung und Aufklärung

Um bei allen Anwendergruppen die notwendige Akzeptanz für digitale Lösungen zu erreichen, braucht es eine breit angelegte Aufklärungsoffensive zu deren Mehrwerten, begleitet durch den gezielten und umfassenden Aufbau digitaler Kompetenzen.

13 Punkte für die kommende Legislaturperiode

1. Aufgaben und Kompetenzen wurden im Sinne einer innovativen Gesundheitswirtschaft klargestellt.

2. Alle Akteure des Gesundheitswesens wurden an die Telematikinfrastruktur angeschlossen.

3. Die vertiefte Digitalisierung des Gesundheitswesens wurde durch neue Finanzierungsinitiativen und
-programme weiter gefördert und ermöglicht.

4. Erfolgreiche Initiativen zur Stärkung digitaler Kompetenzen bei allen Anwendern digitaler Lösungen wurden flächendeckend etabliert.

5. Die elektronischen Patientenakte wird von mindestens 50 Prozent der Versicherten genutzt.

6. Der geregelte Datenzugang beim nationalen Forschungsdatenzentrum für alle Akteure des Gesundheitswesens
wurde etabliert.

7. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Harmonisierung der deutschen Gesundheitsgesetzgebung wurde
gegründet.

 

 

8.  Deutschland hat bei der sicheren Gesundheitsdatennutzung eine Führungsrolle eingenommen.

9. Das Angebot telemedizinischer Leistungen wurde durch entsprechende politische Rahmenbedingungen gefördert und ist als wesentlicher Bestandteil in der Gesundheitsversorgung etabliert.

10. Ein Health-Zielbild etabliert für alle Akteure des Gesundheitswesens einen klaren Weg in die digitale
Zukunft.

 

11.  Eine durchführbare und zielgerichtete Roadmap zur regelmäßigen Weiterentwicklung der Telematikinfrastruktur wurde etabliert.

12. Die Messung des digitalen Reifegrads wurde in der Gesundheitsversorgung flächendeckend etabliert.

13. Die Interoperabilität im Gesundheitswesen wurde unter Beteiligung aller Akteure sichergestellt.