Zukunft.Gesundheit.Digital: Erfolgreiche Fortsetzung

12.06.2017

Unter dem Titel „High Tech und High Touch: Gesundheit wird digital!“ fand am 15. Mai 2017 die zweite Veranstaltung des neuen bvitg-Formats Zukunft.Gesundheit.Digital im Berliner Habel am Reichstag statt. Mit der Veranstaltungsreihe hat sich der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V. selbst den Auftrag gegeben, den Dialog über die Herausforderungen der digitalen Transformationen mit persönlich eingeladenen Vertretern aus Politik, Selbstverwaltung und weiteren Akteuren des Gesundheitswesens zu führen.

Nach einer gelungenen Auftaktveranstaltung zur aktuellen sowie zukünftigen Bedeutung von IT für die Gesundheitswirtschaft mit Brigitte Zypries, der ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, stand im Fokus der Folgeveranstaltung das Zusammenwirken zwischen Forschungspolitik und digitaler Gesundheit.

Der Impulsvortrag hierzu kam von Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Um die intelligente digitale Vernetzung im Gesundheitswesen in Deutschland auszubauen, wies er auf die Notwendigkeit hin, die Datenverfügbarkeit und Datenvernetzung sowie deren Harmonisierung voranzutreiben: „Die Digitalisierung ist derzeit der stärkste Innovationstreiber im Gesundheitswesen. Neben neuen Behandlungsmöglichkeiten ermöglicht sie eine noch engere Verzahnung von Gesundheitsversorgung und Gesundheitsforschung.“ Dabei ging er auch auf die Relevanz der europäischen und internationalen Zusammenarbeit ein und appellierte daran, die internationale Anschlussfähigkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Zu diesem Zweck fördere das BMBF digitale Innovationen in der Medizintechnik und treibe die Gesundheitsforschung bei digitalen Gesundheitsanwendungen voran.

Anschließend kommentierte Prof. Dr. Christiane Woopen, Direktorin des Cologne Center for Ethics, Rights, Economics und Social Sciences of Health (ceres) der Universität zu Köln, die Ausführungen. Als Medizinethikerin fokussierte sie sich auf den Patienten und betonte: „Die Digitalisierung bietet viel Potenzial in der Gesundheitsversorgung. Für ein leistungsstarkes Gesundheitswesen muss der Patient sowie dessen effiziente und koordinierte Behandlung stets im Zentrum aller Aktivitäten stehen.“ Um das Wohl des Patienten sicherzustellen, identifizierte sie drei Kernherausforderungen: Selbstbestimmung des Patienten durch integrierten Zugang zu seinen Daten und Ausbau seiner digitalen Kompetenz schon in der Schulbildung, Aufbau eines lernenden Gesundheitssystems einschließlich Bereitstellung qualitätsgesicherter Gesundheitsinformationen und Erhalt des solidarischen Krankenversicherungssystems.

In der Diskussion mit allen Teilnehmern formulierte anschließend Ekkehard Mittelstaedt, Geschäftsführer des bvitg e.V., zusammenfassend klare Erwartungen an die Zusammenarbeit mit dem Forschungsministerium: „Wir wünschen uns, dass das BMBF sich für innovationsfreundliche Rahmenbedingungen einsetzt, um Forschung und Versorgung im deutschen Gesundheitswesen enger zu verzahnen. Mit dem Förderkonzept Medizininformatik hat das BMBF bereits ein starkes Zeichen gesetzt.“ Und weiter: „Die Maßnahmen der Bundesregierung bei der digitalen Transformation des Gesundheitswesens müssen sinnvoll ineinandergreifen. Die Einführung der elektronischen Patientenakte hat dabei eine wichtige Schlüsselfunktion.“