Interdisziplinäre Fachkonferenz: Sozialraum Digital – Souveränität in der digitalen Welt

15.06.2018
Pressemitteilungen

Wie sozial kann und muss die Digitalisierung sein? Wie kann ein souveräner Umgang mit digitalen Angeboten für alle im Sozialraum sichergestellt werden? Diese und weitere Fragen greift die heute stattfindende interdisziplinäre Fachtagung „Sozialraum Digital – Souveränität in der digitalen Welt“ auf. Rund 150 Interessierte und Experten/innen aus Verbänden, Unternehmen, Politik und Verwaltungen tauschen sich im Plenum und in vier Workshops darüber aus, was Menschen brauchen, um die digitale Welt souverän zu nutzen, und welche Herausforderungen dafür anzupacken sind.

Die Digitalisierung stellt eine gesellschaftliche Veränderung dar, die kaum zu überschätzen ist. Der Zugang zu digitalen Tools und die Kompetenz zur Nutzung dieser sind elementare Voraussetzungen für die Teilhabe oder Exklusion in einer modernen Gesellschaft. Dies gilt insbesondere auch für ältere Menschen. Zu diesem Thema soll die Veranstaltung „Sozialraum Digital“ den Fachaustausch befördern und Anregungen für die Weiterentwicklung einer sozialen Digitalisierung entwickeln. Dabei kommt der Frage nach Souveränität der Nutzer/innen sowie den dafür notwendigen Kompetenzen und Rahmenbedingungen eine Schlüsselbedeutung zu. Zentrale Überlegung der Veranstaltung wird sein, an welchen Stellen die Digitalisierung im Sozialraum einer nutzer/innenorientierten Weiterentwicklung bedarf und welche Herausforderungen gemeistert werden müssen, damit die Digitalisierung Teilhabe fördert und nicht zu neuen Formen der Ausgrenzung führt.

„So lange ältere Menschen ängstlich und unsicher im Netz sind, werden sie nur sehr zurückhaltend mit der rasch voranschreitenden Digitalisierung umgehen. Gerade für ältere Menschen ist ein grundsätzliches Vertrauen in digitale Dienste und Infrastrukturen für eine souveräne Nutzung wichtig. Dieses Vertrauen und darauf aufbauend die Nutzungskompetenz wollen wir gemeinsam stärken,” erklärt Staatssekretärin Juliane Seifert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Zielsetzung der Veranstaltung.

Als ein weiteres zentrales Thema in der Diskussion sieht Sebastian Zilch, Geschäftsführer des Bundesverbands Gesundheits-IT – bvitg e.V., die digitale Einbindung der Pflege: „Um Versorgung weiterhin mit hoher Qualität sicherstellen zu können, ist die die Digitalisierung in der Pflege unabdingbar. Diese muss sektoren- und berufsübergreifend mit einem ganzheitlichen Ansatz erfolgen, damit der ländliche Raum genauso profitiert wie die städtische Bevölkerung. Deshalb begrüßt der bvitg auch den Ausbau telemedizinischer Leistungen als eine Forderung im Koalitionsvertrag. Wir erwarten dabei, dass telemedizinischen Anwendungen, wie elektronische Arztvisiten, Smart Homecare sowie Assistenz- und Notsysteme, auch in die Pflegeversorgung einbezogen, gefördert und vergütungsrelevant gestellt werden. Denn: Nichts stärkt so sehr die Souveränität eines Patienten, indem er so lange wie möglich in seiner gewohnten Umgebung leben darf.“

Die Veranstaltung „Sozialraum Digital“ hatte ihren Auftakt im Jahr 2017 mit einem Fokus auf die Chancen und Herausforderungen für ein Miteinander im digitalen Zeitalter.